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Muskeln und Sarkopenie

Muskelaufbau und Sarkopenie stehen in engem Zusammenhang, da sie sich beide auf die Muskelmasse und -funktion des Körpers auswirken, jedoch in entgegengesetzte Richtungen verlaufen. Der Muskulaturaufbau (Hypertrophie) ist der Prozess, bei dem die Muskelmasse durch gezieltes Training und richtige Ernährung zunimmt, während Sarkopenie den altersbedingten Abbau von Muskelmasse und -kraft beschreibt.

Um Muskeln aufzubauen, ist regelmäßiges Krafttraining unerlässlich. Übungen wie Gewichtheben oder Eigengewichtsübungen sorgen für eine progressive Überlastung, die notwendig ist, um das Muskelwachstum anzuregen. Eine proteinreiche Ernährung, idealerweise 1,6-2,2 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht täglich, unterstützt den Aufbau, da Proteine die Grundbausteine der Muskeln sind. Wichtig ist auch, dem Körper ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben, denn Muskeln wachsen in den Ruhephasen. Zudem kann ein leichter Kalorienüberschuss erforderlich sein, um dem Körper genügend Energie für den Muskelaufbau bereitzustellen. Nahrungsergänzungsmittel wie Kreatin oder Whey-Protein können dabei unterstützend wirken, sind aber keine zwingende Voraussetzung.

Auf der anderen Seite steht die Sarkopenie, die typischerweise ab dem 30. Lebensjahr einsetzt und im Alter beschleunigt wird. Ursachen sind der natürliche Alterungsprozess, Bewegungsmangel, eine unzureichende Proteinzufuhr und hormonelle Veränderungen. Sarkopenie führt zu einer Abnahme der Muskelmasse und -kraft, was Mobilität, Gleichgewicht und die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen kann.

Um den Verlust an Muskelmasse durch Sarkopenie zu verhindern oder zu verlangsamen, ist ebenfalls regelmäßiges Krafttraining entscheidend. Studien haben gezeigt, dass auch ältere Menschen in der Lage sind, durch gezieltes Training Muskeln aufzubauen. In Kombination mit einer proteinreichen Ernährung, die gerade im Alter besonders wichtig ist, kann der Muskelabbau reduziert werden. Vitamin D spielt ebenfalls eine Rolle, da es die Muskelfunktion unterstützt und den Abbau verlangsamen kann. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität im Alltag, wie Spazierengehen oder Gartenarbeit, die Muskulatur zu erhalten.

Insgesamt kann durch eine Kombination aus gezieltem Krafttraining, ausreichender Proteinzufuhr, Kalorienüberschuss im Aufbau und aktiver Lebensweise der Muskelabbau im Alter verlangsamt oder sogar umgekehrt werden. Der bewusste Aufbau von Muskulatur ist somit nicht nur im jungen Alter wichtig, sondern auch eine entscheidende Maßnahme, um den negativen Folgen der Sarkopenie im Alter entgegenzuwirken.


Muskulatur und Arthrose

Muskelaufbau und Arthrose stehen in einem wichtigen Zusammenhang, da gezieltes Krafttraining eine der besten Maßnahmen ist, um die Gelenke zu entlasten und die Beschwerden bei Arthrose zu lindern. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel im Gelenk abgenutzt wird, was Schmerzen, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge hat. Der Muskelaufbau spielt hier eine zentrale Rolle, da starke Muskeln die Gelenke stabilisieren und die Belastung auf den geschädigten Knorpel reduzieren können.

Durch gelenkschonendes Krafttraining kann der Muskelaufbau dafür sorgen, dass die betroffenen Gelenke entlastet werden. Starke Muskeln übernehmen einen Teil der Belastung, die normalerweise auf den Knorpel wirkt. Dies reduziert den Druck auf das Gelenk und kann sowohl die Schmerzen lindern als auch die Beweglichkeit verbessern. Besonders hilfreich ist es, die umliegenden Muskeln gezielt zu trainieren – zum Beispiel die Oberschenkelmuskulatur bei Kniearthrose –, um das betroffene Gelenk optimal zu stützen.

Darüber hinaus sorgt der Muskelaufbau für eine Verminderung der Gelenkbelastung, da die Muskeln das Gelenk stabilisieren und die Bewegungen kontrollierter ablaufen. Dies kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen, da weniger Druck auf die Gelenkflächen ausgeübt wird. Zusätzlich verbessert ein stärkerer Muskelapparat die Gelenkstabilität, was besonders bei Arthrose der Knie oder Hüften wichtig ist. Übungen, die den Quadrizeps, die Hüft- und Gesäßmuskulatur sowie die Rumpfmuskulatur stärken, tragen dazu bei, Fehlbelastungen zu vermeiden und die Gelenke optimal zu stützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Muskelaufbau bei Arthrose entscheidend ist, um die Gelenke zu entlasten, die Progression der Arthrose zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Durch eine gestärkte Muskulatur werden alltägliche Bewegungen wie Gehen, Treppensteigen oder Heben von Gegenständen erleichtert, während gleichzeitig die Beschwerden der Arthrose reduziert werden. Der Muskelaufbau sollte dabei immer auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und unter Berücksichtigung der Gelenkgesundheit durchgeführt werden.


Muskeln und Osteoporose

Osteoporose bezeichnet eine Knochenkrankheit, die dazu führt, dass kontinuierlich mehr Knochensubstanz abgebaut als aufgebaut wird. Die verbleibenden Knochen verlieren an Masse, Dichte und Struktur, werden porös und sind damit anfälliger für Brüche, außerdem heilen sie schlechter wieder zusammen. Als weitere Nebenwirkung kommt durch die geschwundene Knochenmasse eine grundsätzliche Instabilität des Körpers hinzu, was wiederum die Gefahr von Stürzen und Brüchen erhöht. Grundsätzlich gilt auch hier: Je mehr Belastung auf den Knochen einwirkt, desto mehr baut er sich auf oder bleibt zumindest erhalten. Inaktiv bleiben hat also in jedem Fall weiteren Knochenabbau zur Folge, während regelmäßiges Muskeltraining den Erhalt der Knochenmasse sichert bzw. (bei stärkerer Beanspruchung) sogar den Knochenaufbau fördert. 


Muskeln und Diabetes Typ II

Diabetes Typ II, auch Zuckerkrankheit genannt, bezeichnet eine zunehmende Resistenz gegen Insulin, was zu einer Überzuckerung des Blutes führt, ausgelöst durch wenige Bewegung und ungesunde Ernährung. Bluthochdruck, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt können die Folge sein. Um Diabetes Typ II entgegenzuwirken, ist Bewegung bzw. Fitness-Training eine ideale Möglichkeit, um Gewicht zu verlieren, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und so die Sensibilität gegenüber Insulin wieder zu steigern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass regelmäßiges Muskeltraining die Insulin-Rezeptoren der Zellen sensibilisiert, so dass die Zellen den mit Mahlzeiten angelieferten Zucker leichter aufnehmen und die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin produzieren muss. Dieser Mechanismus senkt das Risiko, an Diabetes zu erkranken bzw. erhöht die Sensibilität gegenüber Insulin. Dieser Effekt wurde auch bei Menschen festgestellt, die bereits an Diabetes Typ II leiden.

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